Arbeiten am Festspielareal

Erste Plätze für das neue Festspielareal

Der Hang ist aufgeschüttet, der Rohbau für den Backstage-Bereich steht und nun werden die ersten Sitzelemente eingebaut: Die „HauptBühne“ auf dem Festspielareal der Landesgartenschau Beelitz nimmt immer mehr Gestalt an. Wo zur Landesgartenschau im kommenden Jahr Stars wie Beatrice Egli oder Vicky Leandros auftreten und jeden Sonntag der Sommergarten veranstaltet wird, werden jetzt die Stufen in den Hang der Zuschauertribüne gesetzt. Ein einzelnes Element wiegt dabei rund vier Tonnen, sagt Bernd Güldner, der für den Aufbau und die Instandhaltung auf dem Gartenschaugelände zuständig ist.

„Insgesamt wird es sieben Reihen mit den Betonelementen im Hang geben. Der Bau der ersten ist dabei besonders schwierig: Mit GPS-Geräten müssen die Bauarbeiter genaue Positionen für die Elemente bestimmen und markieren, damit nachher die Krümmung der Tribüne genau zur Krümmung der Bühne passt“, so Güldner. Allein der Bau der ersten Reihe wird deshalb mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Ist eine Reihe fertig, kann die darüber liegende in Angriff genommen werden. So wird der Hang nach und nach terrassiert und soll in wenigen Wochen eine fertige Tribüne sein. Hinter jeder Stufe bleibt eine ebenso breite Schicht Erde, dahinter folgt dann die nächste Stufe. Die Anlage ist so konzipiert, dass man sowohl auf den Betonelementen sitzen als auch auf ihnen stehen kann. Je nach Anlass, etwa im Rahmen der Konzerte mit Orchesterbegleitung wie Deborah Sasson und den St. Petersburger Philharmonikern, werden auf den Stufen bequeme Sitze aufgestellt. Selbst dann passen mehrere Hundert Besucher auf die Anlage, über vier Treppenaufgänge mit beleuchteten Stufen kommen sie schnell und sicher zu ihren Plätzen. Zwischen dem Hang und der Bühne sind noch einmal neun Meter Platz, in denen je nach Konzert ebenfalls die Fans toben oder auf Stuhlreihen sitzen können.

Spaziergängerin vor der Sphinx

Rund um die Sphinx und die „Obelisken“ werden noch Stauden und Winterlinden gepflanzt. Im Becken dahinter entsteht ein Feuchtbiotop.

Die Bühne selbst ist rund sechs Meter tief und mit einer Membran überdacht. Die Größe des Areals wurde bewusst so gewählt, um es auch nach der vom 14. April bis zum 31. Oktober 2022 dauernden Landesgartenschau nutzen zu können.

„Hier sollen unsere Spargelfeste und die Beelitzer Festspiele ihre neue Heimat finden. Aber auch Freiluftkino oder ähnliche Events sind angedacht“, sagt der Bürgermeister und LAGA-Geschäftsführer Bernhard Knuth.

Auf diese Vielseitigkeit ist das ganze Gelände abgestimmt: So steht neben der „Hauptbühne“ schon der Rohbau für ein Gebäude mit Wirtschaftsräumen und Toiletten. Zur Landesgartenschau wird daneben in einer temporären Küche die vom Spargelhof Klaistow betriebene Hauptgastronomie ihren Platz finden, die nach der Landesgartenschau wieder abgebaut wird. Foodtrucks sollen dann ein zum jeweiligen Event passendes Angebot bieten.

Rund 4,5 Millionen Euro werden in das Festspielareal südlich der Nieplitz investiert, gefördert durch Mittel aus dem LEADER-Programm vom brandenburgischen Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. In der Summe ist auch die Umwandlung eines früheren Absatzbeckens neben dem Bühnenareal in ein Feuchtbiotop enthalten, aus dem eine mehrere Meter hohe, beleuchtete Fontäne sprudeln wird. Vom Feuchtbiotop zur Nieplitz hin ist bereits ein Hang entstanden. Von Sitzelementen, die denen der benachbarten Zuschauertribüne ähneln, kann man bereits den Blick über die Nieplitz hinweg zur Beelitzer Altstadt schweifen lassen. In den kommenden Wochen werden zudem noch eine große Auswahl Stauden sowie mehrere Winterlinden gepflanzt.

Ein bisschen exotisches Flair an die Nieplitz bringt die Sphinx, die auf dem Hang zwischen Fluss und Feuchtbiotop aufgestellt wurde. Wie viele andere Kunstobjekte auch hat der Bürgermeister sie bei einem Handel für historische Baustoffe gefunden, die Statue stand einst in einem Brandenburgischen Gutshof.

„So bringen wir Kunst, die sich auch der märkische Adel früher geleistet hat und die drohte, verschollen zu gehen, zurück in das Herz der Mark“, so Bernhard Knuth.

Ganz profan ist hingegen die Herkunft der vier „Obelisken“, die neben der Sphinx das Feuchtbiotop umranden: Die Betonteile wurden bei Erdarbeiten auf dem Gartenschaugelände ausgegraben, sie waren wohl einst Gehwegelemente. Statt sie aufwendig recyceln zu müssen, bilden sie nun echte Hingucker im Festspielensemble.

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