Der lockere Beelitzer Boden hat wenig Nährstoffe, ist aber leicht und luftig – und gut für den Spargel.
Warum der Spargel in Beelitz so gut wächst
Wenn ein vermeintlicher Nachteil zum Vorteil wird: Die magere Erde im Beelitzer Gebiet eignet sich kaum für die typisch deutsche Landwirtschaft. Der leichte, luftige Boden, der normalerweise als wenig fruchtbar gilt, ist jedoch ideal für den Spargelanbau. Es gibt keine Staunässe, und der Boden wird schneller warm. Wichtige Faktoren für das Spargelwachstum.
Dr. Christof Ellger und Prof. Dr. Heiner Vollstädt vom Findlingsgarten Seddiner See haben im Rahmen der Landesgartenschau analysiert, wie die eiszeitlichen Erdbewegungen die Region geprägt haben und wie sich die Bodenverhältnisse seither verändert haben.
So liegt westlich von Beelitz der große Beelitzer Sander, den Schmelzwassermassen vor rund 20.000 Jahren aufgeschüttet haben. Die Massen kamen aus dem Gletschertor bei Ferch, wo sich mit dem Wietkiekenberg noch heute der höchste Punkt der Region befindet.
Auf diesen Flächen westlich der Stadt wird heute bevorzugt der Beelitzer Spargel angebaut. Im Gegensatz dazu liegt die Stadt Beelitz selbst und auch das Gelände der Landesgartenschau vielmehr in Auenbereichen, die einst Moore waren, durch Trockenlegungen aber als Wiese, Weideland und teilweise als Ackerfläche nutzbar wurden.
Die Meliorationsgräben, die dafür nötig waren, durchziehen noch heute das Gartenschaugelände. Durch Renaturierungsmaßnahmen, wie die Verbreiterung der Nieplitz im Bereich des Gartenschaugeländes, soll das Wasser künftig wieder länger im Stadtbereich gehalten werden.
Die komplette Analyse der beiden Geologen ist auf der Internetseite der Landesgartenschau abrufbar. Gartenschaubesucher werden auch auf dem Gelände über den nur wenige Kilometer entfernten Findlingsgarten informiert.